Zusatzstoffe

Ich mag keine Zusatzstoffe – aber vorallem weil sie meine Kochkünste zunichte machen! Mein mit viel Liebe und Mühe selbstgemachter Cheesecake schmeckt einfach schlechter als der Gekaufte. Punkt. Die Suppe mit Geschmacksverstärker schmeckt vollmundiger als mit meiner Kräuter- und Gewürzmischung. Konservierungsmittel, Emulgatoren, Farben, Säureregulatoren, Verdünnungs- und Verdickungsmittel. Ob man es will oder nicht, sie sind kaum aus unserem Kochstil wegzudenken. Auch wenn sie nur ein Lebensmittel schöner aussehen lassen sollen. Das Auge isst bekanntlich mit. Und eben, Zusatzstoffe haben einen Auftrag; sie konservieren ein Lebensmittel, geben ihm Aroma wo kaum eines wäre, eine bessere Konsistenz…

Die Verträglichkeit von Zusatzstoffen

Manche Zusatzstoffe dürfen nur in einer limitierten Menge für bestimmte Lebensmittel verwendet werden. Das steht im Lebensmittelgesetz geschrieben. Diese Limiten sollen Gesundheitsrisiken vermieden, sind sehr hoch angesetzt und werden ADI-Wert genannt. ADI steht für „Average Daily Intake“ oder durschnittliche Tageszufuhr und ist für die Hersteller der Produkte bestimmt. Er wird also nicht auf der Verpackung ausgewiesen. Wenn du trotzdem zu viel von diesen Zusatzstoffen abbekommst, also unwissentlich überdosierst, können früher oder später Asthma, Allergien, Migräneattacken oder Konzentrationsschwierigkeiten auftreten. Bevor du also zum Arzt rennst wegen einem dieser Beschwerden, achte mal auf deine Essgewohnheiten.

Keine Angst vor der langen Liste der Zusatzstoffe

Die hier aufgelisteten Zussatzstoffe sollen keine Panik auslösen. In einem normalen Mass ist alles gut. Normal ist die Menge die als Portion angegeben wird. Leider neigen viele dazu, sehr viel mehr als eine Portion zu konsumieren, insbesondere durcheinander. Alle diese hier aufgelisteten Stoffe sind übrigens in Säuglings- und Kindernahrung verboten.

Farbstoffe: Gelb, Rot, Blau und Schwarz (E102, 110, 122 – 124, 127, 131, 132, 151 & 160b)
enthalten in künstlichen Heiss- und Kaltgetränken, alkoholischen Getränken, Saucen, Crèmespeisen, Seelachs, Garnelen (Crevetten), Anchovispaste (Sardellenpaste), (Schmelz)Käse, Müesli.

Konservierungsmittel: Sorbinsäure, Sorbate, Benzoesäure, Benzoate (E200 – 203, E210 – 213 und E214 – 219) Verlängern die Haltbarkeit von Produkten. Enthalten im verpackten Schnittbrott, in Backwaren, (Schmelz)Käse, Fruchtzubereitungen für Joghurts, Wurstoberflächen, Margarinen, Mayonnaise, Marinaden, Saucen, Fertigsalaten, Milchdesserts, salzigen Aufstrichen, Knabbererzeugnissen.

Konservierungs-, Desinfektions- und Antioxidationsmittel, Enzymhemmstoffe und Farbstablisatoren (E220 – 228): Konservierungsstoffe für Trockenfrüchte, Fruchtsäfte, Kartoffelerzeugnisse, Essig und Wein.

Farbstabilisatoren, Umröte-, Konservierungs- und Antioxdiationsmittel (E249&250): Konservierungsstoffe in gepökelten Fleischwaren – Nitritpökelsalze für Wurstwaren, Speck, Wienerli, Schinken, Kasseler. Hier mehr Infos dazu. UND Hier handelt es sich um Nitrate, und diese befinden sich in grösseren Mengen auch in rohen Salaten und Wurzelgemüse.

Antioxidantien BHA und BHT (E320-321): In Instantprodukten (Trockensuppen), Bratfetten, Knabbererzeugnissen aus Getreide und Kuchenmischungen enthalten.

Schmelzsalze, Säureregulatoren (E338 – 341) und Phosphate (E343, E450 – 452) in Schmelzkäsesorten, Wurstwaren, Cola-Getränken.

Emulgatoren in Desserts, Süsswaren, Backwaren, Knabberartikeln (E432 – 436, E473 – 475, E481 – 483, E491 – 494). Hier geht es vor allem darum, dass es Anzeichen gibt, dass die akzeptable tägliche Aufnahmemenge oft überschritten wird. Ebenso bei..

Festigungsmitteln (520 – 523, E541, E554 – 556 und E559) in Back- und Süsswaren, kandierten oder glasierten Früchten.

Süssstoffen E950 und E952: Acesulfam K und Cyclamat u.A. und vorallem in Erfrischungsgetränken – hier ebenfalls die Problematik der täglichen Aufnahmemenge.

Wer jetzt schon lange keine E-Nummer auf der Zutatenliste gefunden hat, aber ganz viele andere komplizierte Wörter, der/die kann hier übersetzen.

Eine ganz schön lange Liste. Das bedeutet nicht, dass diese E-Nummern lebensgefährlich sind – oder dass die Nachbarin deinen Sohnemann mit 4 Wienerli und einer Packung Gummibärchen umbringen wird! Es bedeutet auch nicht, dass du alle Lebensmittel wegwerfen sollst, welche Zusatzstoffe aus dieser Liste beinhalten.

Wie dir diese Information helfen kann

Viele Menschen merken lange nichts von der Überdosis oder ersetzen unbewusst das ungünstige Lebensmittel. Leidest du unter den genannten Krankheiten/Schmerzen, spricht dein Körper womöglich Klartext – was in diesem Fall gut ist. Dann lohnt es sich die Zutatenlisten deiner Lebensmittel genauer anzuschauen und mal eine Woche auf all diese „Übeltäter“ zu verzichten. Wenn deine Beschwerden nachlassen, hast du womöglich das Problem gelöst. Wenn nicht, macht der Arztbesuch sinn.

Vielleicht hilft es dir auch zu wissen, dass Produkte mit diesen „kritischen Zusatzstoffen“ in der Regel so verpackt sind, dass man sie nicht überdosieren sollte. Wenn 4 Wienerli auf der Verpackung als zwei Portionen deklariert werden, dann hat diese Empfehlung einen Grund. Sag lieber einmal mehr „Nein, heute nicht.“.

Hab Acht und geniess dein Essen weiter – mit oder ohne Zusatzstoffe!

Quelle: AID

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